India Mark II

Die India Mark II ist eine handbetriebene Kolbenpumpe. Es ist die weltweit (und auch in Uganda) am meisten genutzte Pumpe, über 5 Millionen sind im Einsatz. Die Kosten sind relativ gering und die ganze Konstruktion kann mittlerweile lizenzfrei überall hergestellt werden. Bei normalem Betrieb ist das Ding auch sehr stabil. Der Schwachpunkt ist die komplizierte Reparatur. Gerade wenn das Saugrohr und der Zylinder aus Metall sind, rosten diese ziemlich schnell durch. Da es aber spezielles Werkzeug zum Auseinandernehmen braucht, bleiben kaputte Brunnen oft ungenutzt. Meistens ist die Gretchenfrage, wer denn jetzt für die Kosten aufkommt.

Die Universität Gulu bietet in Kooperation mit IsraAID momentan gratis WASH-Kurse für alle an. Ein Thema im Kurs ist die Reparatur der India Mark II. Beim letzten praktischen Teil war ich ebenfalls vor Ort und hab eine kleine Fotodokumentation gemacht. Danke an Resty und ihr Team für diese Gelegenheit.


The India Mark II is a hand-operated piston-pump. It is the world’s (and also Uganda’s) most widely used design, over 5 million are currently in use. The installation costs are relatively small and the entire construction can be produced anywhere under public domain. Under normal use it is also quite durable. The weakness is the complicated repair. Especially if the riser main and the cylinder are made of metal, they corrode pretty fast. Since it takes specialized tools to take it apart, many broken boreholes remain unused. The main issue is usually who covers the costs of the repair.

Gulu University in cooperation with IsraAID currently offers WASH classes for everyone. One of the topics is the repair of India Mark IIs. I accompanied the last practical field trip and took some pictures of the process. Thanks to Resty and her team for this opportunity.

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5 Gedanken zu “India Mark II

  1. Inwiefern muss das agepumpte Wasser dann noch aufbereitet werden? Sind in der India Mark II Filter verbaut?

    1. Gute Frage. Es ist kein Filter verbaut. Bei der Tiefe (20-50m) der Bohrlöcher hat das Wasser zwar meistens eine einigermaßen gute Qualität und wird auch unregelmäßig von den Behörden überprüft, aber ganz verlassen kann man sich darauf nicht, besonders der Transport oder das Schöpfen laufen nicht immer in hygienischen Behältern ab. Also sollten die Leute das zuhause abkochen, chlorieren, filtern oder was auch immer. Machen aber leider nicht alle.

  2. Super Sache – ähnlich wie bei uns im Werk! Schriftliche Doku mit Arbeitsschritten in Bilderform hinterlegt.
    Ersatzteile wie das Gewinde sind zu bekommen?
    Werkzeug auch?
    Rost – braucht ihr Rostumwandler oder könnte man den Zylinder in Edelstahl nachbauen? Gäbe es einen Plan des Zylindern im netz oder auf einer Zeichnung was auch immer….? Könnte jederzeit bei usn in der Werkstatt fragen – ZUMINDEST fragen 😉

    1. Ersatzteile kriegt man leicht, ist ja quasi das Standardmodell. Werkzeug ist auch nicht das Problem gibt sehr viele Schweisser, die das herstellen können. Klar könnte man den Zylinder auch aus Edelstahl machen, ist halt deutlich teurer. Auch ist das vor Ort meistens nicht möglich. Bei den lokalen Preisen für Arbeit, kommt also reparieren einfach immer noch viel billiger.

      Und da wird es dann auch schwierig: selbst wenn man die besseren Zylinder massenhaft gratis zur Verfügung stellen würde, haut man den bestehenden Markt zusammen und könnte um dasselbe Geld auch woanders nachhaltiger investieren. Gibt leider viele solche Fälle aus der EZA und der Weltwirtschaft, wo durch solche Modelle mehr kaputt gemacht als geholfen wurde. Second Hand Kleidung ist ein gutes Beispiel. Wird im Norden gespendet und hier zu Schleuderpreisen verkauft, da kann ein lokaler Hersteller einfach nicht mithalten. Manche afrikanischen Länder denken daher auch schon über ein Importverbot für Second Hand Kleidung nach.

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