Tour de Uganda – 6

Drei Länder auf einmal, atemberaubende Höhen (wortwörtlich), einstellige Temperaturen, goldene Affen, ein Präsidentschaftskandidat und noch viel mehr. Die 6. und vorletzte Etappe unserer Tour hatte es wahrlich in sich.

Von Bwindi aus fuhren wir weiter nach Kisoro im äußersten Südwesten Ugandas. Auf der luftigen Straße durch Teeplantagen und Nadelwälder gab es eine ausgewaschene Stelle, welche Godot glücklicherweise problemlos meisterte, sonst hätten wir einen großen Umweg machen müssen. Kurz vor Kisoro kommt man zum Lake Mutanda, erinnerte mich irgendwie ans Salzkammergut. Gestärkt durch ein Mittagessen im Coffee Pot Café (sehr zu empfehlen) ging es weiter zum Fuß des Mgahinga Nationalparks, wo wir im Community Camp direkt am Gate übernachteten. Das üppige Abendessen dort sollte sich noch rächen. Auf knapp 2300m Seehöhe wird es schon recht kalt in der Nacht, geschätzte 8-9°C ist jedenfalls ein Tiefpunkt für uns in Uganda.

Am nächsten Morgen machten wir uns pünktlich um 7:45 Uhr auf den Weg zum Mount Sabinyo. Begleitet von zwei UWA-Guides ging es zunächst noch gemütlich durch Bambuswälder sanft bergauf. Nach circa einer Stunde wurde der Weg allerdings deutlich steiler und zunehmend galt es kleine Leitern zu überwinden. Kombiniert mit der steigenden Höhe und dem sinkenden Luftdruck fiel uns das Atmen schon deutlich schwerer, auch das Abendessen vom Vortag machte sich mehr und mehr bemerkbar. Bei einer kurzen Pause sahen wir zwei Goldmeerkatzen, eine seltene endemische Primatenart, für die es auch extra Touren gibt. Leider war ich mit der Kamera etwas zu langsam um sie einzufangen. Kurz darauf erreichten wir endlich den ersten Gipfel auf 3423m mit tollen Ausblicken Richtung Ruanda. In der Pause entschloss sich Cathi lieber nicht mehr weiterzugehen (das bereits erwähnte Abendessen), also machte ich mich mit einem Guide alleine auf den weiteren Weg. Die Leitern wurden am Grat immer abenteuerlicher, durchaus eine Via Ferrata (wenn auch aus Holz) der Kategorie A/B würde ich sagen. Nach dem zweiten Gipfel (3537m) gab es aber glücklicherweise eine neue Treppe mit Handlauf. Jahrzehntelanges Training in der Währinger Straße machte sich endlich bezahlt, hier war ich das einzige Mal sogar schneller als unser Guide, der immerhin fast täglich hier raufgeht. Am dritten und höchsten Gipfel (3669m), quasi die Cima Coppi unserer Tour (obwohl ich hiermit Giro- und Tour-Terminologie durcheinander werfe), treffen sich die drei Länder Uganda, Ruanda und Demokratische Republik Kongo. Sicher eine der interessantesten Dreiländerecken dieser Welt. Leider war mittlerweile recht dichter Nebel aufgezogen, also blieben wir nur kurz zur Stärkung und machten uns auf den Rückweg. Bergab ging es doch deutlich einfacher und bald waren wir wieder zu viert unterwegs. Um circa 15:00 Uhr erreichten wir das Gate, die „mindestens 8 Stunden“ für die Tour aus dem Reiseführer hatten wir also deutlich unterboten.

Auf der Rückfahrt nach Kisoro kam uns plötzlich eine Wahlkampfveranstaltung vom FDC entgegen und einer der drei ernstzunehmenden Präsidentschaftskandidaten winkte uns aus dem Auto, Dr. Kizza Besigye. Über die Wahlen im kommenden Februar schreibe ich vielleicht ein anderes Mal. Zu guter Letzt scheiterten wir beim Bankomaten in Kisoro, hatten aber noch genug Geld für eine Übernachtung im Traveler’s Rest Inn, dem nobelsten Hotel in der Stadt. Leider gefiel es den Grashüpfern dort scheinbar auch sehr gut, deswegen teilten wir unser Zimmer mit einigen.


Three countries at once, breathtaking heights (literally), single digit temperatures (celsius, of course), golden monkeys, one presidential candidate and a lot more. The 6th and penultimate stage of our tour had it all.

From Bwindi we drove to Kisoro, in the extreme southwest of Uganda. On the winding road through tea plantations and coniferous forests there was one washed out corner, which Godot luckily managed easily, otherwise it would have been a long detour. Shortly before reaching Kisoro you pass Lake Mutanda, which reminded me a little of the Salzkammergut. Reinvigorated by lunch at the Coffee Pot Café (big recommendation) we made our way to the base of Mgahinga National Park, where we spent the night at the community camp directly adjacent to the gate. The abundant dinner we received would come back to haunt us later on. At approximately 2300m altitude it gets quite cold at night, the temperatures reaching maybe 8-9°C, a new low for us in Uganda.

The next morning we left on time at 7.45 am for Mount Sabyinyo. Accompanied by two UWA guides we first hiked relatively flat through dense bamboo forests. After about an hour the path started to become steeper and we had to climb small ladders. Combined with the increasing altitude and the sinking air pressure, it became harder and harder to breathe and the previous night’s dinner started to get noticeable. During one of our short breaks we saw two golden monkeys, a rare endemic primate species, which you can also book special tours for. Unfortunately I was a bit too slow to capture them with the camera. Shortly after we finally reached the first peak at 3423m above sea level, which gave us good views into Rwanda. During the break Cathi decided not to continue (the previously mentioned dinner), so one of the guides and I went on alone. The ladders on the ridge were getting increasingly adventurous, my guess would be a via ferrata (although made out of wood) category A/B. Luckily, after the second peak (3537m) we found a newly constructed stairway complete with railings. Decades of practice in Waehringer Strasse finally paid off, here I was even faster than our guide, who climbs this mountain almost daily. On the third and highest peak (3669m), figuratively the Cima Coppi of our tour (although this mixes Giro and Tour terminology), the three countries of Uganda, Rwanda and the Democratic Republic of the Congo meet. For sure one of the most interesting tripoints in the world. Unfortunately it had become foggy, so we only spent little time to rest at the peak and then made our way back. Downhill was a lot easier and soon we were hiking again as a foursome. At around 3.00 pm we reached the gate, thereby clearly beating the “at least 8 hours” mentioned for this tour in our guidebook.

On the drive back to Kisoro we were met by a political rally of the FDC and one of the three serious presidential candidates, Dr Kizza Besigye, was waving at us from his car. About the upcoming elections in Febuary I will maybe write some other time. Finally the ATM in Kisoro defeated us (classic Ugandan English), but we still had enough money to spend the night at the Traveler’s Rest Inn, the most upscale hotel in town. Unfortunately the grasshoppers also liked it, so we shared our room with a couple.

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Ein Gedanke zu “Tour de Uganda – 6

  1. Wie immer danke für euren Bericht! Tolle Eindrücke wieder!
    Hauptsache g`sund retour mit Abendessen 😉

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