Wahlkampf

Uganda bereitet sich momentan auf die allgemeinen Wahlen am 18. Februar vor. Dabei wird nicht nur der Präsident, sondern auch das komplette Parlament neu gewählt. Dementsprechend viel los ist auch momentan auf den Straßen: Jeden Tag trifft man irgendwo in Gulu eine Wahlkampfveranstaltung, egal von welcher Partei. Das bedeutet meistens ein Lastwagen, von dem unglaublich laute Musik gespielt wird und darüber schreit noch ein Sprecher die Parolen der jeweiligen Kandidaten. Je wichtiger der Kandidat, desto mehr Motorräder und Autos begleiten das Spektakel. Wahlplakate sind natürlich auch omnipräsent.

Im Parlament werden fast 400 Sitze vergeben; neben den „normalen“ Sitzen (also jeweils repräsentativ für die Größe des Distrikts), wird ein Sitz pro Distrikt für eine Dame vergeben. Darüber hinaus gibt es noch Spezialsitze für das Militär, die Jugend, die Arbeiter und die Behinderten. Platzhirsch ist das seit den 80er-Jahren regierende National Resistance Movement (NRM), das knapp zwei Drittel der Sitze hält. Viel anders wird es heuer wohl auch nicht ausgehen, das Wahlrecht ist sehr mehrheitsfördernd. Die größte Oppositionspartei ist das Forum for Democratic Change (FDC), welches aus dem NRM vor etwa 12 Jahren hervorgegangen ist.

Interessanter sind eigentlich die Präsidentenwahlen. Der Amtsinhaber Yoweri Museveni hat diesmal 7 Herausforderer, darunter nur eine Frau (Also wie in Österreich 😉 ). Die Bemühungen der diversen Oppositionsparteien, sich auf einen Kandidaten zu einigen, sind gescheitert, die zwei am ehesten ernst zu nehmenden Herausforderer sind Dr. Kizza Besigye vom FDC und Amama Mbabazi, ein ehemaliger Premierminister. Die wenigen veröffentlichten Umfragen deuten auf einen eindeutigen Museveni-Sieg hin (circa 70% der Stimmen), so deutlich, dass er einfach die Fernsehdebatte letzten Freitag schwänzte und lakonisch kommentierte, Debatten seien Wettbewerbe für High School-Schüler.


ELECTION CAMPAIGNS

Uganda is currently preparing for general elections on February 18th. They will not only vote for a president but at the same time for a new parliament. Accordingly, there is a lot of commotion on the streets: everyday you will find a campaign somewhere in Gulu. Usually that means a truck, blaring incredibly loud music and someone screaming slogans on top of that. The more important the candidate, the more motorcycles and cars accompany the spectacle. Campaign posters are naturally omnipresent as well.

In parliament around 400 seats are up for grabs: apart from the “normal” seats (representative of the size of the district), there is one seat per district reserved for a woman. In addition, there are a number of special seats reserved for the military, the youth, workers and people with disabilities. Top dog is the ruling National Resistance Movement (NRM), in power since the 80s with around two thirds of the seats. Big changes are not expected, as the election format supports majorities. The biggest opposition party is the Forum for Democratic Change (FDC), which splintered of the NRM around 12 years ago.

A little bit more interesting are the presidential elections: incumbent Yoweri Museveni faces 7 challengers, including just one woman (just like in Austria 😉 ). The efforts of the opposition parties to find a unified candidate have not succeeded, the two most serious candidates are Dr. Kizza Besigye from the FDC and Amama Mbabazi, a former prime minister. The few published polls indicate a clear-cut Museveni victory (around 70% of the votes), so overwhelming that he just skipped Friday’s televised debate, laconically commenting that debates are competitions for high schoolers.

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4 Gedanken zu “Wahlkampf

  1. Wann gibts eine ZIB 2 Liveschaltung nach Gulu? Berichte zu Protesten und eingesperrten Kandidaten gabs schon

    1. Ja stimmt leider. Liveschaltung nach Gulu wäre wohl wenig interessant, dort ist es verhältnismäßig ruhig. Liegt auch daran, dass kein Kandidat aus dem Norden kommt, dementsprechend ist vielen Leuten der Präsidentschaftswahlkampf auch ziemlich egal.

  2. Ja leider 🙁 habs auch von Deutschlanf aus gesehen – in Kampala idst es derzeit nicht lustig

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